26.09.2022 | 14:25

„Der Sport ist unser Werkzeug zur Bildungsarbeit“

Auftakt der Interkulturellen Woche: Jüdischer Sportverband Makkabi Deutschland zu Gast im Lahn-Dill-Kreis

Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland und TuS Makkabi Frankfurt e.V., Luis Engelhardt, Projektleiter von „Zusammen1“, Herdes Teich vom Vielfaltszentrum WIR des Lahn-Dill-Kreises, Hakan Tekin, Fußballtrainer bei Makkabi Deutschland und Norbert Wenzel vom Vielfaltszentrum (von links) freuen sich über den gemeinsamen Austausch. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland und TuS Makkabi Frankfurt e.V., Luis Engelhardt, Projektleiter von „Zusammen1“, Herdes Teich vom Vielfaltszentrum WIR des Lahn-Dill-Kreises, Hakan Tekin, Fußballtrainer bei Makkabi Deutschland und Norbert Wenzel vom Vielfaltszentrum (von links) freuen sich über den gemeinsamen Austausch. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Sport verbindet uns, Sport macht uns stark – Sport gibt uns die Möglichkeit zu lernen, und zwar über die körperliche Aktivität hinaus“, sagt Alon Meyer. Er ist Präsident des jüdischen Turn- und Sportverbandes Makkabi Deutschland und des Vereins TuS Makkabi Frankfurt e.V. Gemeinsam mit zwei seiner Kollegen war Meyer zum Auftakt der Interkulturellen Woche 2022 in der Volkshalle in Ehringshausen zu Gast, um über Antisemitismus und Rassismus im Sport zu sprechen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Vielfaltszentrum WIR des Lahn-Dill-Kreises.

„Wir freuen uns, dass Makkabi unserer Einladung gefolgt ist, denn die Aufklärung über antisemitisches Verhalten ist wichtig. Am Beispiel Sport wird das besonders deutlich“, sagt Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand. „Nur, wenn wir hinschauen und erkennen, dass Antisemitismus und Rassismus noch immer eine nicht unerhebliche Rolle in unserem Zusammensein spielen, können wir etwas dagegen tun“, führt Aurand fort. Alon Meyer und seine Verbandskollegen setzen genau an diesem Punkt an. Im Gespräch berichten sie von ihren Erfahrungen und ihrer Arbeit. Judenhass sei nach wie vor ein präsentes Thema. „Uns ist wichtig, Menschen stark zu machen – ganz egal, welcher Glaubensgemeinschaft sie angehören“, erzählt Meyer. So sei es eine der tragenden Aufgaben des jüdischen Sportverbandes, direkt mit Vereinen zusammenzuarbeiten und zum Beispiel Trainerinnen und Trainer zu sensibilisieren. Makkabi bietet außerdem Trainingscamps für Kinder an und arbeitet präventiv – indem der Verband aufklärt: Was ist das Judentum? Was bedeutet es heute für Jüdinnen und Juden in Deutschland zu leben? „Antisemitische Anfeindungen bis hin zur körperlichen Gewalt sind real. Die Verankerung in den Köpfen vieler Menschen ist immer noch negativ“, unterstreicht der Verbandspräsident. Umso wichtiger ist es ihm zu betonen, dass es Wege gibt, Antisemitismus zu bekämpfen – und zwar genau dann, wenn er passiere: „Sei nicht still. Schau nicht weg. Sprich es an!“, unterstreicht Meyer.

Interkulturelle Woche 2022

Vom 21. September bis 6. Oktober 2022 findet die Interkulturelle Woche im Lahn-Dill-Kreis statt. Organisiert wurde die Woche vom Vielfaltszentrum „WIR“ des Lahn-Dill-Kreises. Mit der bundesweiten Aktionswoche soll ein Zeichen für Offenheit und Toleranz gesetzt werden.

Mit unterschiedlichen Veranstaltungen aus den Bereichen Sport, Musik, Kulinarik und vielem mehr sind alle interessierten Menschen im Lahn-Dill-Kreis herzlich eingeladen, teilzunehmen,

Das Programm finden Interessierte unter www.lahn-dill-kreis.de/ikw2022 oder in der Integreat-App, verfügbar für iOS- und Android-Geräte. Eine barrierefreie Version ohne Bilder kann eingesehen werden unter www.lahn-dill-kreis.de/ikw2022barrierefrei.