13. März 2020 | 01:15

„Home-Schooling-Konzept“ ermöglicht Unterricht von zuhause aus

Schulen im Lahn-Dill-Kreis können auch im Falle von Schließungen unterrichten

Foto: Lahn-Dill-Kreis

Foto: Lahn-Dill-Kreis

„Der Lahn-Dill-Kreis ist dank bereits flächendeckend ausgebauter, digitaler Strukturen in seinen Schulen darauf vorbereitet, auch während der aktuellen Pandemiesituation seinem Bildungsauftrag nachzukommen“, so Schuldezernent Roland Esch. „Damit liegen wir hessenweit weit vorne“.

Das Kommunikationssystem I-Serv macht es möglich. Hiermit kann ein digitaler Klassenraum eingerichtet werden. Der Unterricht kann also von Zuhause aus stattfinden. Es gibt eine gemeinsame Dateiablage. Schülerinnen und Schüler einer Klasse können sich untereinander und mit der Lehrkraft über einen Messenger-Dienst austauschen und einen gemeinsamen Unterricht haben. Hausaufgaben und Arbeitsaufträge können ausgeteilt werden. I-Serv ist ein geschütztes System, auf dem jeweiligen Server einer Schule, an dem man sich online von jedem Standpunkt aus einloggen kann.

„Sollte es zu großflächigen Schulschließungen kommen, sind wir gut vorbereitet. Sowohl die Schülerinnen und Schüler, als auch die Lehrkräfte im Lahn-Dill-Kreis sollen auch weiterhin die Möglichkeit haben, ihren Unterricht durchzuführen“, merkt Landrat Wolfgang Schuster an. Etliche der 92 Schulen im Lahn-Dill-Kreis nutzen bereits die digitale Kommunikationsplattform. 77 Schulen (85%) können auf das System zugreifen und nutzen es bereits seit längerer Zeit als Ergänzung zum analogen Schulunterricht, um digital Unterrichtsmaterialien, Lern- und Arbeitsaufträge auszutauschen. Die Schulabteilung des Lahn-Dill-Kreises hat im Blick auf die aktuelle Corona-Entwicklung heute, am Freitag, 13. März 2020, alle Schulleitungen im Landkreis mit ausführlichen Anleitungen zur bestmöglichen Nutzung von I-Serv als digitales Klassenzimmer informiert und steht den Schulen als Supportpartner zur Verfügung. Im Vorfeld habe eine gute Kooperation mit dem zuständigen Staatlichen Schulamt in Weilburg stattgefunden, heißt es aus der Schulabteilung.

IMeNS stellt digitale Bibliothek

Von 15 Schulen im Landkreis, die noch nicht in die I-Serv-Struktur eingebunden sind, können elf Schulen über ihren IMeNS-Ausweis auf vielfältige Lern- und Unterrichtsmaterialien zugreifen und diese von Zuhause aus bearbeiten. Lediglich vier Schulen im Kreisgebiet sind noch an keines der beiden Systeme angeschlossen. Die betroffenen Schulleitungen sind ebenfalls von der Kreis-Schulabteilung beraten und informiert worden, wie sie ihren Unterricht im Falle einer Schulschließung fortsetzen können. „Auch die vier Schulen, die noch nicht am Netz sind, können weiterarbeiten. Sie müssen länger vorplanen, Arbeitsmaterialien frühzeitig zusammenstellen und den Schülerinnen und Schülern mit Arbeitsanweisungen austeilen“, so Wolfgang Schuster.

Weitere Planungen

Zusätzlich wird derzeit geprüft, welche Nutzung von Sport- und Schwimmhallen überhaupt noch zu gewährleisten ist. Hier gilt es, viele Faktoren zu berücksichtigen. Sport-Abiturienten, beispielsweise soll nicht die Möglichkeit entzogen werden, sich auf prüfungsrelevante Übungen vorzubereiten. Außerdem wird aktuell über Betreuungskonzepte beraten, die bei einer möglichen Schulschließung die Elternteile entlasten sollen, die in sensiblen und gesellschaftstragenden Berufsfeldern tätig sind.

Informationen zum Home-Schooling sind hier zu finden: https://imens.lahn-dill-kreis.de/Downloads/Home-Schooling

Informationen zum Coronavirus im Lahn-Dill-Kreis sind zentral auf www.lahn-dill-kreis.de/corona zu finden.