14. Mai 2020 | 10:46

Junge Geflüchtete spenden selbstgenähte Mund-Nasen-Bedeckungen an Kreis-Jugendamt

Die Alltagsmasken werden bei Bedarf an Familien ausgegeben

Einige der selbstgenähten Mund-Nasen-Bedeckungen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Einige der selbstgenähten Mund-Nasen-Bedeckungen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Eine Gruppe junger volljähriger Geflüchteter aus dem Programm Care Leaver des St. Elisabeth Vereins mit Sitz in Dillenburg hat dem Jugendamt des Lahn-Dill-Kreises selbstgenähte Mund-Nasen-Bedeckungen (M-N-B) zur Verfügung gestellt, um diese an bedürftige Familien zu verteilen. Die M-N-B liegen beim Kreis-Jugendamt in Wetzlar und dessen Verwaltungsstelle in Dillenburg aus und werden bei Bedarf an Familien ausgegeben. Entgegengenommen wurde die Spende der rund 50 Masken von den Mitarbeitern der Verwaltungsstelle in Dillenburg.

Das Kreis-Jugendamt ist weiterhin im Einsatz, hilft und berät Familien auch in der aktuellen Krise – wenn möglich telefonisch oder per E-Mail. Doch in manchen Fällen müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin mit Kunden in Kontakt treten, die Unterstützung und Hilfe benötigen. Um sich und andere hierbei nicht zu gefährden, gilt auch bei dieser Tätigkeit seit dem 27. April 2020 und der Verordnung des Landes Hessen die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. „Dass die jungen geflüchteten Menschen bei uns im Lahn-Dill-Kreis in der Krisenzeit auf diese Weise an die Gesundheit der Menschen gedacht haben, die mit uns in Kontakt treten und Hilfe benötigen, ist eine tolle und kreative Geste des solidarischen Miteinanders“, freut sich Sozialdezernent Stephan Aurand über die Spende der Care Leaver. Auch für diese jungen Menschen findet der Kontakt zu ihren persönlichen Ansprechpartnern in der Kinder- und Jugendhilfe derzeit hauptsächlich telefonisch oder schriftlich statt.

Care Leaver

Care Leaver nennt der St. Elisabeth Verein aus Marburg sein betreutes Wohnen. Auch international werden inländische und ausländische junge Erwachsene als Care Leaver bezeichnet, wenn sie einen Teil ihres Lebens in Wohngruppen oder Pflegefamilien verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden. Der englische Name vereint die Begriffe „kümmern“ und „verlassen“, was ziemlich genau das trifft, was der Verein tut.