20. August 2020 | 07:57

Kein Nachteil durch Homeschooling

Lahn-Dill-Kreis hält Geräte zur punktuellen Unterstützung bereit

Auf Abstand, von links: Simone Vetter (Leiterin der Schulabteilung), Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Heinz Schreiber, Landrat Wolfgang Schuster, Christian Stuhl (Medienservice), (Foto: Lahn-Dill-Kreis)

Auf Abstand, von links: Simone Vetter (Leiterin der Schulabteilung), Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Heinz Schreiber, Landrat Wolfgang Schuster, Christian Stuhl (Medienservice), (Foto: Lahn-Dill-Kreis)

Der Medienservice der Kreisverwaltung baut derzeit einen Gerätepool aus bis zunächst 1.700 Tablets auf, die bei punktuellen, Corona bedingten Schulschließungen zügig und passgenau an die betroffenen Schulen ausgegeben werden können. Schülerinnen und Schüler, die selbst nicht über ein geeignetes Endgerät verfügen, werden mit diesen Tablets im Distance Learning und Homeschooling unterstützt. „Aktuell laufen bei uns die Vorbereitungen auf Hochtouren, um bei punktuellen Schulschließungen zielgerichtet unterstützen zu können“, sagt Schuldezernent Heinz Schreiber. In einem zweiten Schritt sollen weitere 1.400 Geräte beschafft werden, um sie als Leihgeräte zu verteilen. Der Bedarf wurde gemeinsam mit den Schulleitungen ermittelt und beruht auf den Homeschooling-Erfahrungen der Klassenlehrerinnen und -lehrer aus dem vergangenen Frühjahr.

Den IT-Fachleuten um Kreis-Schulabteilungsleiterin Simone Vetter bereitet die Beschaffung der notwendigen Geräte allerdings noch Sorge. So hat der Kreistag bereits am 29. Juni 2020 dem Projekt zugestimmt und die Auftragsvergaben für die erste Gerätecharge wurden umgehend auf den Weg gebracht, allerdings kann der Markt den erheblichen Bedarf aktuell leider nur zeitverzögert decken, sodass zuerst eine Teilmenge zur Verfügung steht. Da der Lahn-Dill-Kreis in den vergangenen Jahren viel in die IT-Entwicklung seiner Schulen investiert hat, sind die Verantwortlichen jedoch zuversichtlich, auch die weiteren vor ihnen liegenden Herausforderungen der Corona-Zeit zu meistern.

So steht allen Schulen im Lahn-Dill-Kreis mit dem pädagogischen Schulserver IServ eine zeitgemäße Lösung für Kommunikation (z. B. E-Mail, Messenger, Videokonferenz), Organisation (z. B. Kalender, Raumbuchung, Stunden- und Klausurplanung), Unterricht (Zugang zu Online-Medien, Aufgabenmodul, Klausurmodus) und Netzwerktechnik (z. B. Benutzer- und Geräteverwaltung, Software-Verteilung, Drucken) zur Verfügung. Mittlerweile ist die Software an 99 % der Schulen aktiv im Einsatz. Zusätzlich bedienen sich die Schulen im Lahn-Dill-Kreis am Informations- und Mediennetzwerk (IMeNS) mit dem bekannt umfangreichen pädagogischen Medienangebot. Der Medienservice des Landkreises unterstützt die Schulen intensiv und flexibel, besonders bei den aktuellen besonderen schulischen Anforderungen. So werden beispielsweise ein neues reines Online-Fortbildungsangebot in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt und sogar eine Online-IServ-Sprechstunde für die Lehrkräfte angeboten. Die Inhalte hierfür entspringen ganz aktuell der im Mai 2020 ebenfalls online durchgeführten Bildungsbedarfsanalyse. Von Ende April bis Anfang Juli 2020 waren die bis dahin angebotenen 26 Online-Fortbildungen stets sofort ausgebucht.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek kündigte bereits am 15. Mai 2020 an, dass im Rahmen eines Sofortprogrammes von Bund und Ländern Beschaffungen für Schulen im Umfang von bis zu 500 Millionen Euro gefördert werden sollen. Der Lahn-Dill-Kreis soll aus diesen Mitteln voraussichtlich bis zu zwei Millionen Euro erhalten.