15.03.2022 | 09:41

Ortslandwirte beraten über Ziele und Herausforderungen in der Landwirtschaft

Sitzung der 151 Ortslandwirte im Lahn-Dill-Kreis und Landkreis Gießen findet erstmals digital statt

Die Sitzung der 151 Ortslandwirte im Lahn-Dill-Kreis und Landkreis Gießen findet erstmals digital statt. (Foto: Lahn-Dill-Kreis)

Die Sitzung der 151 Ortslandwirte im Lahn-Dill-Kreis und Landkreis Gießen findet erstmals digital statt. (Foto: Lahn-Dill-Kreis)

Zum ersten Mal fand das Treffen der Ortslandwirtinnen und -landwirte aus dem Lahn-Dill-Kreis und dem Landkreis Gießen digital statt. Über 100 Teilnehmende verfolgten wichtige Informationen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union (EU). Mit der GAP-Reform sollen der Beitrag der Landwirtschaft zu den Umwelt- und Klimazielen der EU gestärkt, kleinere landwirtschaftliche Betriebe gezielter unterstützt und den Mitgliedstaaten mehr Flexibilität zur Anpassung der Maßnahmen an die lokalen Gegebenheiten eingeräumt werden.

Björn John von der Abteilung für den ländlichen Raum beim Lahn-Dill-Kreis informierte über den aktuellen Stand hinsichtlich der Flächenverkäufe nach dem Grundstückverkehrsgesetz (GrdstVG). Mit dem GrdstVG kann der Gesetzgeber unter bestimmten Bedingungen in den Geschäftsverkehr mit landwirtschaftlich genutzten Grundstücken zugunsten der Agrarstruktur eingreifen. Ziel ist, den Fortbestand der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe zu sichern, indem die Landwirtschaft vor dem Ausverkauf ihres Bodens geschützt wird.

Die Aufgaben der Ortslandwirtinnen und Ortslandwirte regelt das Berufsstandmitwirkungsgesetz (BMitweG). Seit vielen Jahren werden die Ortslandwirtinnen und Ortslandwirte über ihren gesetzlichen Auftrag hinaus in Anspruch genommen. Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum, erklärte den Anwesenden ihre Aufgabe hinsichtlich des BMitweG: „Ihre Ortskenntnisse sind für uns von großer Bedeutung; nur so können wir gezielt argumentieren und auf landwirtschaftliche Betroffenheit, zum Beispiel bei Flächeninanspruchnahme hinweisen.“

Über die Ortslandwirtinnen und -landwirte

Die gesellschaftlichen Ansprüche an die Landwirtinnen und Landwirte sind hoch. Deshalb gibt es unter ihnen spezielle Ansprechpartner: die Ortslandwirtinnen und Ortslandwirte. Sie unterstützen die Abteilung für den ländlichen Raum insbesondere in Angelegenheiten der Agrar- und Marktstruktur, der Landschaftspflege und des Grundstücksverkehrs. Darüber hinaus vermitteln sie gelegentlich zwischen Landwirtinnen und -landwirten, Behörden und der Bevölkerung. Im Lahn-Dill-Kreis und dem Landkreis Gießen gibt es aktuell 151 ehrenamtliche Ortslandwirtinnen und -landwirte.

Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Die aktuelle Periode begann am 1. Januar 2022 und endet am 31. Dezember 2027. Die Abteilung für den ländlichen Raum beim Lahn-Dill-Kreis reicht Vorschläge der örtlichen Landwirtinnen und Landwirte für die Wahl ein, der Gebietsagrarausschuss Lahn-Dill-Gießen, der ebenfalls bei der Abteilung für den ländlichen Raum angesiedelt ist, bestätigt die vorgeschlagenen Ortslandwirtinnen und -landwirte. Er setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern des ökologischen Landbaus, des Gartenbauverbandes, der Landjugend, den Landfrauen, dem Kreisbauernverband, der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und den landwirtschaftlichen Fachschulabsolventen zusammen.

Während der konstituierenden Sitzung des Gebietsagrarausschusses am 2. Februar 2022 wurden die vorgeschlagenen Ortslandwirtinnen und Ortslandwirte bestätigt. Gleichzeitig wurden Hartmut Lang aus Hüttenberg (Lahn-Dill-Kreis) zum Vorsitzenden des Gebietsagrarausschusses und Peter Fay, Pohlheim (Landkreis Gießen) zu seinem Stellvertreter gewählt. Beide sind jeweils auch die Kreislandwirte für ihre Region.