10.08.2020 | 14:35

Starkes Signal für die Ausbildung

Kreis begrüßt Förderprogramm „Ausbildungsplätze sichern“

Die Ausbildungsprämien für KMU im Lahn-Dill-Kreis können bei der zuständigen Bundesagentur für Arbeit Limburg-Wetzlar beantragt werden. (Foto: Lahn-Dill-Kreis)

Die Ausbildungsprämien für KMU im Lahn-Dill-Kreis können bei der zuständigen Bundesagentur für Arbeit Limburg-Wetzlar beantragt werden. (Foto: Lahn-Dill-Kreis)

Pünktlich zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August ist auch der Startschuss für die Ausbildungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefallen. Diese belohnt kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die weiterhin zukunftsorientiert nach vorne schauen und die Fachkräfte von morgen ausbilden. Das neue Bundesprogramm umfasst insbesondere vier Maßnahmen, die Betriebe konkret unterstützen sollen: So sind Ausbildungsprämien für Betriebe vorgesehen, die ihre Anzahl an Ausbildungsstellen halten oder sogar erhöhen. Darüber hinaus gibt es Prämien für die Übernahme von Auszubildenden aus Corona bedingt insolventen Unternehmen und die Möglichkeit der Förderung von Ausbildungsvergütungen bei Weiterbeschäftigung trotz erheblichen Arbeitsausfalls.

„Mit diesem Förderprogramm sendet der Bund ein starkes Signal an den Mittelstand und unterstützt unsere Bemühungen an wichtiger Stelle“, so Wolfram Dette, Ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter und zuständig für den Bereich Wirtschaftsförderung. „Unser gutes Ausbildungsniveau im Lahn-Dill-Kreis ist entscheidend, um dem Fachkräftebedarf der heimischen Wirtschaft zu begegnen. Es ist wichtig, dass jeder junge Mensch die Sicherheit hat, eine Ausbildung antreten und auch abschließen zu können. Ich bin überzeugt, dass das Bundesprogramm hier die richtigen Anreize setzt.“

Im Lahn-Dill-Kreis ist die Anzahl angebotener Ausbildungsstellen im Juli von 1.753 um zehn Prozent auf 1.577 gegenüber dem Vorjahresniveau zurückgegangen – die Anzahl an Bewerberinnen und Bewerbern ist im Jahresvergleich von 1.601 auf 1.397 und damit um 12,7% gesunken.

Hierbei ist die Anzahl der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber weniger stark gestiegen als der allgemeine Trend, die Anzahl unbesetzter Ausbildungsstellen jedoch ist etwas stärker gestiegen. In der Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammer etwa sind im Bereich Lahn-Dill weiterhin etwa 100 Ausbildungsstellen unbesetzt.

Wolfram Dette: „Die beispiellose Corona-Krise hat zu einer großen Verunsicherung geführt. Auf diese Weise erklärt sich, dass Ausbildungsinteressierte zunächst abwarten und Betriebe weniger Lehrstellen schaffen. Ich appelliere an die Betriebe, die Chance der Förderung zu nutzen – und ebenfalls an die jungen Menschen im Lahn-Dill-Kreis, gerade jetzt in sich zu investieren: Die Zukunftsaussichten für gut ausgebildete Fachkräfte in Handel, Industrie und Handwerk sind durch den starken Bedarf in den kommenden Jahren weiterhin sehr gut!“ Dette warnt allerdings davor, die Ausbildungsprämien als einzige Säule für eine gute Ausbildungspolitik anzusehen. „Die Ausbildungsprämien werden helfen Ausbildungsmöglichkeiten zu garantieren. Aber wir werden ebenso daran arbeiten, passende Bewerberinnen und Bewerber für die Betriebe zu finden. Hierfür unternehmen die Kammern und Institutionen bereits jetzt erhebliche Anstrengungen, die wir nach Kräften unterstützen werden“, so Wolfram Dette.

Die Ausbildungsprämien für KMU im Lahn-Dill-Kreis können bei der zuständigen Bundesagentur für Arbeit Limburg-Wetzlar beantragt werden.