23.06.2020 | 08:44

Vielfalt der Berufsschullandschaft fördern und erhalten

Zusammenschließungen ab Schuljahr 2021/22 geplant

Schulentwicklungsplan - Vielfalt der Berufsschullandschaft fördern und erhalten. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Schulentwicklungsplan - Vielfalt der Berufsschullandschaft fördern und erhalten. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Ab dem Schuljahr 2021/22 soll die schulische Ausbildung einiger Berufe im Lahn-Dill-Kreis standortkonzentriert erfolgen. Damit sieht der neue Schulentwicklungsplan für die Berufsschulen im Landkreis die Einführung und Erweiterungen einiger Schulformen in den beruflichen Schulen in der Region vor. Da einige Ausbildungsberufe die Mindestzahl von 15 Schülerinnen und Schülern pro Klasse nicht mehr erfüllen, sollen diese Ausbildungsberufe in den kommenden Jahren auf einen Schulstandort konzentriert werden. Der Entwicklungsplan wurde am 3. Juni 2020 vom Kreisausschuss zur Kenntnis genommen, wird in den folgenden Wochen umfangreich beraten und soll im September dem Hessischen Kultusministerium vorgelegt werden.

„Die Zusammenschließung einiger Ausbildungsberufe an einem Standort ist sinnvoll, um unsere Berufsschullandschaft auch mit Blick auf die Zukunft nachhaltig zu fördern und zu erhalten. Wir sind froh, mit dem Entwurf eine zukunftsweisende Lösung mit allen Beteiligten gefunden zu haben“, erläutert Kreis-Schuldezernent Heinz Schreiber. In über 40 Sitzungen wurde der Schulentwicklungsplan mit den Schulleitungen der beruflichen Schulen, dem Staatlichen Schulamt, dem Hessischen Kultusministerium, der Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill, der Handwerkskammer Wiesbaden, betroffenen Betrieben und Innungen sowie in überregionalen Gesprächen mit den mittelhessischen Schuldezernenten abgestimmt. Ziel des Planes ist es, eine ausgeglichene und vielfältige Schullandschaft im Bereich der regionalen beruflichen Bildung zu erhalten. „Für die Schülerinnen und Schüler soll mindestens ein Standort im Landkreis erhalten bleiben, um die Wege zur Berufsschule möglichst kurz zu halten und die Betriebe vor Ort zu unterstützen“, betont Heinz Schreiber weiterhin.

Geplant sind die ersten Zusammenschließungen ab 2021/22 für folgende Ausbildungsberufe (w/m/d):

  • Feinwerkmechaniker (Beschulung ausschließlich an der Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar)
  • Konstruktionsmechaniker (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Metallbauer (Beschulung ausschließlich an der Werner-von-Siemens-Schule Wetzlar)
  • Verfahrenstechnologe in der Hütten- und Halbzeugindustrie (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Fachinformatiker (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • IT-System-Elektroniker (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Kaufmann für IT-System-Management (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Kaufmann für Digitalisierungsmanagement (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)

Weitere Änderungen sind ab 2023/24 für weitere Ausbildungsberufe (w/m/d) geplant:

  • Bäcker (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Fleischer (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Fachkraft im Gastgewerbe (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Fachmann für Systemgastronomie (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Hotelfachmann (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Koch (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)
  • Restaurantfachmann (Beschulung ausschließlich an den Gewerblichen Schulen Dillenburg)

Der vorgelegte Entwurf berücksichtigt die aktuellsten Entwicklungen und ist das Ergebnis einer langwierigen Abstimmung aller Beteiligten. Der Schulentwicklungsplan wird Ende Juni in den Bauausschuss, den Schulausschuss und den Haupt-, Finanz- und Organisationsausschuss sowie in den Kreistag eingebracht und soll planmäßig zum 7. September 2020 beschlussfähig sein, um dem Hessischen Kultusministerium vorgelegt zu werden.