22.11.2022 | 10:00

Was beschäftigt die Schullandschaft in Hessen? – Hessische Schulverwaltungsämter tagen in Wetzlar

Schulverwaltungen und Vertreter des hessischen Kultusministeriums besprechen aktuelle Themen im Rahmen ihrer diesjährigen Herbsttagung

Die Schulverwaltungsämter tagen zweimal im Jahr. Zur Herbsttagung kamen sie dieses Jahr in Wetzlar zusammen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Die Schulverwaltungsämter tagen zweimal im Jahr. Zur Herbsttagung kamen sie dieses Jahr in Wetzlar zusammen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Zweimal im Jahr kommen die Leitungen der Hessischen Schulverwaltungsämter mit Vertretern des Hessischen Kultusministeriums zusammen, um sich über die aktuelle Lage, akute Themen, Problembereiche und Entwicklungsmöglichkeiten auszutauschen. In diesem Herbst lud die Schulabteilung des Lahn-Dill-Kreises zur Tagung in die Kreisverwaltung nach Wetzlar ein. Dabei ging es unter anderem in einem Impulsvortrag um das Thema Essensversorgung an Schulen. Des Weiteren wurde an unterschiedlichen Thementischen über Schulverwaltungskräfte, Gas- und Energieversorgung, den Ausbau von Ganztagsangeboten und weitere Themen gesprochen.

Im Impulsvortrag zum Thema Essenversorgung berichtete Jana Schmidt, Koordinierungsstelle für die Essenversorgung an Schulen im Lahn-Dill-Kreis, über die aktuelle Lage der Schulverpflegung. Schwerpunkt war vor allem die Qualität der Essensversorgung an Schulen und der Einsatz von Bio- sowie regionalen Lebensmitteln. Dazu stellte Marie-Charlotte Zeibig aus der Abteilung für den ländlichen Raum das Projekt Nah.Land.Küche vor, das den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten für Bio-Lebensmittel sowie den Einsatz dieser Produkte in Schulen fördern soll. Schon bei der Ausschreibung von Liefer- und Bewirtschaftungsleistungen an Schulen sei es wichtig, ökologisch und regional erzeugte Lebensmittel in den Fokus zu nehmen. Wie dies die anderen Schulträger handhaben, wurde vorab nachgefragt und bei der Veranstaltung offen diskutiert. Schlussendlich konnten die Teilnehmenden festhalten, dass die Schulverpflegung unter zunehmendem Preisdruck und immer neuen Herausforderungen steht, die die Schulträger gemeinsam mit Caterern und Schulen bewältigen müssen. Vor allem die Finanzierung sowie die Beteiligung der Eltern an der Schulverpflegung stellten immer wieder eine Herausforderung dar und müssten aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen stets neu bewertet werden.

An den Thementischen wurden die Schwerpunkte Gas- und Energieversorgung sowie der Ausbau von Ganztagsangeboten bearbeitet und diskutiert. Ingo Dorsten, der Energie- und Klimaschutzmanager des Kreises, leitete den Themenschwerpunkt Gas- und Energieversorgung und berichtete von den Maßnahmen, die im Lahn-Dill-Kreis umgesetzt wurden. So sei der Kreis mit dem Abstellen des Warmwassers an den kreiseigenen Schulen, Sport- und Turnhallen im Sommer letztlich Vorreiter gewesen. Dabei wurde auch die Bildung von Legionellen bereits im Vorfeld mit den Schulen und den Schulhausmeistern erörtert. Generell unterstütze und berate das Energiemanagement des Kreises die Schulen bei energetischen Fragen. So auch bei den Themen Heizen und Energieeinsparung in den Wintermonaten. Er empfahl eine entsprechende Hausmeisterschulung, die durch das Land Hessen gefördert wird und stellte eine Checkliste für Schulhausmeister zur Verfügung, die im Zuge der Vorbereitung auf die Wintermonate entstanden sei. Mit dieser Checkliste werden relevante Einstellung der Heizungsanlagen oder auch die Nutzungszeiten überprüft.

In der Diskussionsrunde zum Thema Ganztagsangebote hat eine Teilnehmerin auf den Stellenbedarf für die Realisierbarkeit eines gelungenen Ganztagsangebotes aufmerksam gemacht. Vor allem im Hinblick auf die Personalgewinnung sei es wichtig, dass Vor- und Nachmittag besser aufeinander abgestimmt werden. Außerdem sollen die Mittel für diese Fachkräfte flexibler eingesetzt werden können, so die Bitte der Verwaltungsämter an das hessische Ministerium. Sie wiesen auch darauf hin, dass Förderschulen im Zusammenhang mit Ganztagsangeboten gesondert zu betrachten seien.

Beim Thementisch zu den Schulverwaltungskräften tauschten sich die Teilnehmenden unter der Leitung der Stadt Frankfurt zur Umsetzung der Starken Heimat Hessen aus und besprachen Möglichkeiten zur Personalgewinnung und der Gestaltung eines Aufgabenkataloges.

Tagungen der Hessischen Schulverwaltungsämter

Die Leitungen der Hessischen Schulverwaltungsämter tagen zweimal im Jahr jeweils an einem anderen Veranstaltungsort. Die regelmäßigen Treffen ermöglichen den direkten Austausch zwischen Schulverwaltungsämtern und dem hessischen Kultusministerium. Der Austausch auf höchster Verwaltungsebene der Schulträger in Hessen bietet die Möglichkeit, gemeinsame Erkenntnisse zu erlangen und neuen Input zur Optimierung von Verfahren vor Ort zu schaffen. Außerdem ermöglichen die Treffen, wichtige Themen der Schulträger direkt beim Hessischen Kultusministerium anzusprechen. Ziel ist es, Anregungen und Entwicklungsmöglichkeiten gemeinsam zu erörtern und gemeinschaftliche Lösungen zu finden.

Für die kommenden Tagungen wurden die Themenschwerpunkte Schülerbeförderung, Schulsport, Inklusion, Schulbesuchsjahre, Schulentwicklungsplanung und Schulbauplanung vorgeschlagen. Die nächste Frühlingstagung wird von der Stadt Hanau ausgerichtet.