15. August 2022 | 09:02

Dillenburg und Haiger: Zwei Waldbrände beschäftigen hunderte Einsatzkräfte im Lahn-Dill-Kreis

Aktuelle Lage stabil / Immer noch Glutnester / Löscharbeiten laufen weiter / Bevölkerung nicht in Gefahr

Foto: Lahn-Dill-Kreis / Nicole Zey

Foto: Lahn-Dill-Kreis / Nicole Zey

Update, 15.08.2022, 08:44 Uhr:

Aktuell laufen die Vorbereitungen, um einen Löschbagger im nicht zugänglichen Bereich zum Einsatz bringen zu können. Dieser funktioniert einfach gesagt wie ein Rasensprenger und bewässert die vom Brand betroffenen Flächen automatisiert. HessenForst unterstützt den Lahn-Dill-Kreis in der Vorbereitung und schlägt weiterhin Schneisen, die der Löschbagger dann befahren kann. Diese Löscharbeiten werden vermutlich noch die ganze Woche andauern. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Glut sich im trockenen Waldboden festgesetzt hat.

Pressemitteilung vom 14.08.2022:

Weit über 1.000 Einsatzkräfte der Feuerwehren, Katastrophenschutzeinheiten und THW sind seit vergangenem Freitag im nördlichen Lahn-Dill-Kreis im Einsatz. Am Freitagmittag ist im Wald bei Dillenburg-Frohnhausen auf dem Harzkopf ein Feuer ausgebrochen. Mittlerweile ist ein Areal von rund 30 Hektar Fläche betroffen. Am Samstagnachmittag brach ein zweiter Waldbrand aus. Am Ortsrand von Haiger-Niederroßbach ist eine weitere Fläche von vier Hektar Größe betroffen.

Nachdem die Größe der betroffenen Fläche bei Frohnhausen am Freitag zunächst auf 7 Hektar geschätzt wurde, zeichnete sich im Laufe des gestrigen Samstages ab, dass sich Flammen und Glut mittlerweile auf 30 Hektar verteilt hatten. „Beim Überfliegen mit dem Löschhubschrauber, der auf dem Weg zum Brand nach Frohnhausen war, wurde dann das Feuer bei Niederroßbach entdeckt“, sagt Kreisbrandinspektor Harald Stürtz. „Das war unser Glück. Denn das Feuer ist direkt am Ortsrand in der Nähe von Häusern ausgebrochen. Unsere Einsatzkräfte konnten sofort massiv eingreifen und damit Schlimmeres verhindern“, so Stürtz weiter. Für die Bevölkerung und auch für Gebäude bestehe derzeit keine Gefahr. „Die Lage ist nach momentanem Stand stabil. Im Moment sind unsere Einsatzkräfte noch dabei, immer wieder aufflammende Glutnester zu löschen und die betroffenen Flächen großzügig zu bewässern“, sagt Stürtz am Sonntagnachmittag. Dabei werden die Einsatzkräfte durch Helikopter der Bundes- und Landespolizei unterstützt.

Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Lagekoordination an diesem Sonntag: Die Sicherstellung der Wasserversorgung – sowohl des Trink- als auch des Löschwassers. Um Trinkwasser einzusparen, wird das Löschwasser aus dem nahegelegenen Hammerweiher (Dietzhölztal-Steinbrücken) geholt und zum Badeweiher in Dillenburg-Frohnhausen gebracht. Landwirtinnen und Landwirte aus der Region übernehmen diese Aufgabe. Sie haben sich selbst organisiert. Mit Schleppern und Wassertanks transportieren sie das Löschwasser zum Badeweiher. „Das freiwillige Engagement ist riesig. Wir sind wirklich dankbar für diese Unterstützung“, freut sich Harald Stürtz. Auch was die Verpflegung der Einsatzkräfte angeht, erfährt der Landkreis im Moment große Unterstützung aus der Bevölkerung. Über die Sozialen Medien haben sich Gruppen koordiniert, die zusammen mit dem DRK Lebensmittel und Getränke für die Einsatzkräfte zur Verfügung stellen.