20.05.2025 | 10:53

Neue Herausforderungen, neue Lösungen: Feuerwehrführungskräfte erweitern ihr Wissen zur Elektrofahrzeug-Brandbekämpfung

Fortbildung zu alternativen Antrieben stärkt die Sicherheit und Einsatzfähigkeit der Feuerwehren im Lahn-Dill-Kreis

Führungskräfte der Feuerwehren aus dem Lahn-Dill-Kreis, bekamen von der Firma Kran Burgard die Mulde vorgestellt. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Führungskräfte der Feuerwehren aus dem Lahn-Dill-Kreis, bekamen von der Firma Kran Burgard die Mulde vorgestellt. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Elektrofahrzeuge sind auf unseren Straßen immer häufiger zu sehen und stellen die Feuerwehren vor neue Herausforderungen. Wie reagiert man richtig, wenn ein Brand in einem Elektroauto ausbricht? Um für solche Einsätze bestens vorbereitet zu sein, hat die Gefahrenabwehr vergangene Woche eine Schulung für Führungskräfte der Feuerwehren im Lahn-Dill-Kreis veranstaltet.  Unter dem Titel „Alternative Antriebe – Umgang mit Elektrofahrzeugen“ gaben Tobias Gehrmann und Kristopher Heinz, Mitarbeiter der Abteilung für Brandschutz, Rettungsdienst, Zivil- und Katastrophenschutz des Lahn-Dill-Kreises, den Teilnehmenden Feuerwehrführungskräften Einblicke in die Elektromobilität und deren spezifische Gefahren im Einsatzdienst. In dieser Schulung wurde nicht nur Wissen über die Besonderheiten von Elektrofahrzeugen vermittelt, sondern auch gezeigt, mit welchen Techniken und Geräten im Einsatz sicher und effektiv gearbeitet werden kann.

Tobias Gehrmann, ehemaliger Wachausbilder bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt, erklärte den Feuerwehrführungskräften die Grundlagen der Elektromobilität. Dabei ging er besonders auf die Gefahren bei Bränden und Unfällen mit Elektrofahrzeugen ein. „Angst muss man keine haben, aber es ist wichtig zu wissen, welche Bereiche man als Feuerwehr vermeiden sollte, um sicher arbeiten zu können“, erklärte Gehrmann. Kristopher Heinz ergänzte, dass man aktuell die gleichen Ängste und Bedenken bei Feuerwehrkräften beobachten kann, wie bei der Einführung von Photovoltaikanlagen. Heinz stimmte Gehrmann zu: „Wenn wir wissen, wo wir nicht hinfassen dürfen, kann uns auch nichts passieren.“

Im Anschluss an die theoretische Einführung stellte die Feuerwehr Dillenburg eine spezielle Löschlanze vor, die im Einsatzfall gezielt in die Batterie eines Elektrofahrzeugs eingeschlagen werden kann. „Dieses Gerät wird im gesamten Kreisgebiet, nach unseren Informationen, ausschließlich von der Feuerwehr Dillenburg vorgehalten. Im Bedarfsfall kann es jedoch über die Zentrale Leitstelle des Lahn-Dill-Kreises angefordert werden“, erläuterte Moritz Weyl, Wehrführer der Feuerwehr Dillenburg. „Wir bringen dann auch Personal mit, das die Lanze sicher bedienen kann, da dabei einige wichtige Randbedingungen beachtet werden müssen, um die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleisten zu können“, fügte er hinzu.

Für den sicheren Abtransport und die dauerhafte Kühlung von Elektrofahrzeugen nach einem Brand, stellte die Firma Kran Burgard Lösungen vor. Diese umfassen unter anderem eine wasserdichte Mulde sowie eine spezielle Tasche, in der Elektrofahrzeuge kontrolliert und sicher gekühlt werden können. „Dies reduziert den Löschwasserverbrauch und schont die Umwelt, da das Löschwasser aufgefangen und korrekt entsorgt wird“, erklärte Kai Mauler von Kran Burgard. Die Firma erläuterte zudem die genauen Alarmierungswege und das Vorgehen im Einsatzfall, um sicherzustellen, dass Elektrofahrzeuge schnell und effizient aus dem Gefahrenbereich entfernt und gekühlt werden können.

Die Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises bedankt sich bei der Feuerwehr Sinn für die Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie bei der Feuerwehr Dillenburg und der Firma Kran Burgard für die praktischen Einblicke. „Die Schulung hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die Feuerwehrführungskräfte auf die speziellen Anforderungen im Umgang mit Elektrofahrzeugen vorzubereiten. Mit dem neu gewonnenen Wissen und den erlernten Techniken kann im Einsatz noch sicherer und effektiver gehandelt werden“, so Kristopher Heinz von der Gefahrenabwehr des Lahn-Dill-Kreises. Eine Wiederholung der Schulung für weitere Führungskräfte ist bereits für den September geplant.