28.11.2025 | 12:43
„Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung“ – Denkmalbeirat trifft sich auf Burg Greifenstein
In der Sitzung werden Bedeutung und Perspektiven des Kulturdenkmals betont

Trafen sich zur Denkmalbeiratssitzung auf Burg Greifenstein: Vetterinnen und Vertreter des Beirates, des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen und der Unteren Denkmalschutzbehörde. Foto: Lahn-Dill-Kreis
„Die Burg Greifenstein ist Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und zählt zu den herausragendsten historischen Bauwerken im Lahn-Dill-Kreis“, betonte Dr. Tim Schönwetter bei der Begrüßung zur Sitzung des Denkmalbeirates des Lahn-Dill-Kreises im Oktober 2025. Schönwetter ist der Vorsitzende des Denkmalbeirates und folgte gerne der Einladung des Eigentümers der Burg, des Greifenstein-Vereins e. V., sich ein Bild von den aktuellen Arbeiten auf der Burg zu machen. Neben den Mitgliedern des Denkmalbeirates nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen und der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie der Erste Kreisbeigeordnete des Lahn-Dill-Kreises, Frank Inderthal, an der Sitzung teil.
Sanierung und Erhalt der Burg
Die Führung durch die Burg und die fachkundigen Erläuterungen übernahm Martin Koob, technischer Leiter des Greifenstein-Vereins e. V. und selbst Mitglied im Denkmalbeirat. Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Über Jahrhunderte war sie Sitz verschiedener adeliger Familien und spielte eine zentrale Rolle in der regionalen Geschichte. Die Burgruine prägt bis heute das Landschaftsbild und gilt als bedeutendes Zeugnis mittelalterlicher Baukunst.
Nur durch den Einsatz vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist es möglich das Bauwerk zu erhalten. Im Jahr 2021 wurde ein umfassendes Gutachten zum baulichen Zustand der Burg erstellt. Auf dessen Grundlage wurde ein Sanierungsplan entwickelt, der die Instandsetzung der Peter-Leppen-Pforte als dringlichste Maßnahme identifizierte. „Diese Pforte war der ursprüngliche Zugang zur Burg und stellt ein zentrales Element der historischen Bausubstanz dar“, erklärte Martin Koob. Die Sanierungsarbeiten, die seit einigen Monaten durchgeführt werden, zeigen bereits erste Erfolge.
Wissenschaftliche Begleitung
Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen wurden auch erstmals gezielt Burgenforscher hinzugezogen, die die Anlage wissenschaftlich begleiten. Ihre Untersuchungen liefern wertvolle Erkenntnisse zur Baugeschichte der Burg und bilden damit eine wichtige Grundlage für weitere denkmalpflegerische Entscheidungen.
Zukünftige Nutzung der Burg
Ein weiteres Thema der Sitzung war die zukünftige Nutzung der Burg Greifenstein. Der Greifenstein-Verein stellte Ideen vor, wie die Burg als Ort der Begegnung weiterentwickelt werden kann. Beispielsweise könnte ein kleines Café den Besucherinnen und Besuchern einen Ort zum Verweilen bieten und das Erlebnis auf der Burg abrunden.
Finanzielle Unterstützung und Engagement
Die Bedeutung der Burg spiegelt sich auch in der vielseitigen finanziellen Unterstützung wider. Der Greifenstein-Verein wird seit Jahren durch Fördermittel des Bundes, des Lahn-Dill-Kreises und des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen unterstützt. Zudem unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Burg Greifenstein.
Engagement für das kulturelle Erbe
Der Greifenstein-Verein e. V. ist seit 1969 für den Erhalt und die Pflege der Burgruine verantwortlich. Der Verein setzt sich ehrenamtlich für das kulturelle Erbe der Region ein und ist auf Förderung und Spendenangewiesen, um die Burg auch für künftige Generationen zugänglich und erlebbar zu machen. „An der Burg Greifenstein zeigt sich, wie durch das Zusammenspiel von Fachleuten, Behörden und engagierten Bürgerinnen und Bürgern Denkmalschutz erfolgreich umgesetzt werden kann“, sagt Frank Inderthal, Erster Kreisbeigeordneter des Lahn-Dill-Kreises und Denkmalschutzdezernent.

