12.07.2022 | 10:35

Den Weg zum Zahnarzt sparen?

Arbeitsgruppe Altenhilfeplanung im Lahn-Dill-Kreis informiert sich über digitale Senioren-Zahnmedizin

Privatdozentin Dr. Maximiliane Schlenz von der Justus-Liebig-Universität Gießen (Mitte) hat Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand und Frauke Flender-Schneider (AG Altenhilfeplanung) in Wetzlar besucht, um über digitale Senioren-Zahnmedizin zu sprechen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Privatdozentin Dr. Maximiliane Schlenz von der Justus-Liebig-Universität Gießen (Mitte) hat Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand und Frauke Flender-Schneider (AG Altenhilfeplanung) in Wetzlar besucht, um über digitale Senioren-Zahnmedizin zu sprechen. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Gesunde Zähne, ohne den oft beschwerlichen Gang zur Vorsorgeuntersuchung in der Zahnarztpraxis: Was wie Fiktion klingt, könnte schon bald Realität werden. Derzeit untersucht die Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Justus-Liebig-Universität Gießen unter anderem in Kooperation mit der AWO Lahn-Dill, inwieweit digitale Technologien bei der Senioren-Zahnmedizin unterstützen können.

Über eine konkrete Studie der Poliklinik informierten sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe (AG) Altenhilfeplanung im Lahn-Dill-Kreis. Privatdozentin Dr. Maximiliane Schlenz betonte dabei, dass Digitalisierung immer einen Mehrwert zu der herkömmlichen konventionellen zahnärztlichen Untersuchung und Behandlung darstellen sollte. So könnten zahnärztliche Kontrolluntersuchungen daheim oder auch in den Alten- und Pflegeeinrichtungen via Telemedizin vorgenommen werden.

Doch bevor neue Technologien in der täglichen Versorgung Anwendung finden können, müssen sie gut untersucht werden. Außerdem möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, inwiefern digitale Applikationen von Seniorinnen und Senioren und nicht-zahnärztlich ausgebildeten Pflegekräften akzeptiert werden.

Erste Daten würden vielversprechende Ergebnisse zeigen, die eine Anwendung der Telemedizin auch in der Zahnmedizin ermöglichen könnten, erklärte Schlenz. In Anbetracht einer immer älter werdenden Bevölkerung, die zunehmend auch bis ins hohe Alter die eigenen Zähne behalte, werde die zahnärztliche Behandlung auch bei Seniorinnen und Senioren komplexer, sodass intelligente Versorgungskonzepte in Zusammenarbeit mit den Alten- und Pflegeeinrichtungen gefunden werden müssten.

Mitglieder der AG Altenhilfeplanung regten an, neben der Kooperation mit der AWO Lahn-Dill auch für den ambulanten Pflegebereich eine mögliche Zusammenarbeit zu prüfen. Stephan Aurand, der den Vorsitz der AG innehat, bedankte sich bei Dr. Maximiliane Schlenz für den Vortrag und bat darum, die Studienergebnisse in einer künftigen Sitzung der AG Altenhilfeplanung vorzustellen.