Seit über 75 Jahren ist der Familienbetrieb Reitz Natursteintechnik in Aßlar ansässig. Unter den 135 Mitarbeitenden beschäftigt das Unternehmen auch sieben Menschen mit einer Schwerbehinderung. Die Anpassungsfähigkeit, gerade auch im Hinblick auf die Beschäftigung von Menschen mit einer Schwerbehinderung, und der Wille, Arbeitsplätze an die Beeinträchtigung der Mitarbeitenden anzupassen, wurde im Mai mit der Auszeichnung als „Teilhabechampion“ gewürdigt. Dieser Titel honoriert das Engagement für Inklusion und Chancengleichheit von Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis.

Im Ursprung als Steinbruch und Steinmetzbetrieb von Hermann Reitz gegründet, entwickelt Reitz heute Präzisionsbauteile und Hightech-Lösungen für Technologiemärkte in drei Geschäftsbereichen: Präzisionsgranit, Motion Systems und Montage. Reitz schafft maßgeschneiderte Lösungen – von der mechanischen Basis über anspruchsvolle Bewegungssysteme bis zu Montageleistungen. Bei der Belegschaft setzt das Unternehmen auf Inklusion: „Die Vielfalt unserer Mitarbeitenden bereichert nicht nur die Unternehmenskultur, sondern trägt auch maßgeblich zu unserem Erfolg am Markt bei“, erklärte Christopher Reitz, Urenkel des Firmengründers und heutige Geschäftsleitung. „Wir haben für unser Familienunternehmen einen Wertekompass aus drei Grundwerten festgelegt, nach denen wir handeln: Respekt, Wertschätzung und Integration. So halten wir die Motivation hoch, denn wir passen uns an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden an“, so Reitz weiter.

„Die Zukunft von Arbeit liegt in einer guten Mitarbeiterschaft, die auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung basiert“, sagte Christian Schwarz, Bürgermeister der Stadt Aßlar, der die Jury bei der Auszeichnung begleitete und betonte weiter: „Arbeit muss einen Wert haben“.

Dieses Credo teilt die Geschäftsleitung und setzt alles daran, gute Arbeitsplätze für die Mitarbeitenden zu schaffen. Christopher Reitz ergänzte: „Man muss gern auf die Arbeit kommen und einen Sinn in der Arbeit sehen.“ Beim Recruiting neuer Arbeitskräfte sei das Unternehmen immer wieder vor Herausforderungen gestellt – unter anderem auch bürokratische. Umso erfreulicher sei es gewesen, bei der Beschäftigung der Menschen mit einer Beeinträchtigung auf die Unterstützung des Integrationsamtes und der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber zurückgreifen zu können.

Hintergrund: Der Teilhabechampion im Lahn-Dill-Kreis
Mit der Auszeichnung „Teilhabechampion“ würdigen die Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber (EAA), die Bundesagentur für Arbeit Limburg-Wetzlar, die Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill, die Handwerkskammer Wiesbaden und der Lahn-Dill-Kreis seit Dezember 2023 regelmäßig Unternehmen, die Menschen mit Beeinträchtigung in ihren Betrieb integrieren. Unterstützt werden Arbeitgeber dabei unter anderem durch die Agentur für Arbeit, das Integrationsamt Hessen sowie den Integrationsfachdienst (IFD). Die EAA steht Firmen als zentrale Beratungsstelle zur Verfügung, wenn es um Fragen rund um die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung und mögliche Förderungen geht.