06.11.2025 | 10:43

Ausgezeichnet mobil: Lahn-Dill-Kreis gewinnt im Bundeswettbewerb „Arbeitswege gestalten. Mobil in ländlichen Räumen“

Kreisverwaltung geht mit ganzheitlichem Mobilitätskonzept für Mitarbeitende voran

Ingo Dorsten (Mitte) und Laura Mette (rechts), die das Mobilitätskonzept der Kreisverwaltung umgesetzt haben, nahmen die Auszeichnung von Melanie Schade, Leiterin des PG Kompetenzzentrums für Ländliche Mobilität (KoLMo) (links) entgegen. Foto: BBR/BBSR/bundesfoto/BA

Ingo Dorsten (Mitte) und Laura Mette (rechts), die das Mobilitätskonzept der Kreisverwaltung umgesetzt haben, nahmen die Auszeichnung von Melanie Schade, Leiterin des PG Kompetenzzentrums für Ländliche Mobilität (KoLMo) (links) entgegen. Foto: BBR/BBSR/bundesfoto/BA

Ein gutes Mobilitätsmanagement und die richtige Herangehensweise machen den Unterschied: Das ganzheitliche Mobilitätsangebot für die Beschäftigten der Kreisverwaltung des Lahn-Dill-Kreises wurde am 27. Oktober 2025 im Bundeswettbewerb „Arbeitswege gestalten. Mobil in ländlichen Räumen“ ausgezeichnet. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) würdigen mit dem Wettbewerb innovative Lösungen von Kommunen und Unternehmen in ländlichen Räumen, die betriebliche Mobilität grüner, gesünder und effizienter machen. Eine wichtige Rolle spielen dabei Anreize und attraktive Angebote für die Beschäftigten, die motivieren, das eigene Auto öfter stehen zu lassen und auf umweltfreundliche Alternativen umzusteigen.

Die Mobilität der Mitarbeitenden ganzheitlich gedacht

Die Kreisverwaltung des Lahn-Dill-Kreises hat ein Konzept entwickelt, das die Mobilität der Beschäftigten nachhaltig verbessert. Das Mobilitätskonzept fördert nachhaltige und moderne Mobilität durch verschiedene infrastrukturelle und organisatorische Maßnahmen. So erhalten alle Mitarbeitenden ein kostenloses Jobticket für den gesamten RheinMain-Verkehrsverbund, das auch privat genutzt werden kann. Es wurden ebenfalls moderne Arbeitsformen wie Homeoffice und flexible Arbeitszeiten eingeführt. Die Fuhrparkpolitik wird nachhaltig gestaltet, indem emissionsintensive Fahrzeuge langfristig ausgemustert und durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Für E-Bikes und Elektrofahrzeuge wurde eine Ladeinfrastruktur installiert. Zudem wird der Radverkehr durch Fahrradabstellmöglichkeiten, ein Fahrradleasing-Angebot und Prämien für Radpendler aktiv gefördert.

Das Konzept hat mehrere positive Auswirkungen: CO2-Emissionen werden durch den verstärkten Einsatz von ÖPNV und E-Fahrzeugen gesenkt, während die Mitarbeiterzufriedenheit durch flexible Arbeitsmodelle und attraktive Mobilitätsangebote gesteigert wird. Der Fokus auf Gesundheit und nachhaltiger Mobilität fördert das Wohlbefinden der Mitarbeitenden, die zudem durch das Fahrradleasing und andere Angebote eine bessere Work-Life-Balance genießen. Wirtschaftlich gesehen spart die Kreisverwaltung durch das Jobticket und reduzierte Reisekostenabrechnungen Kosten, während die Attraktivität des Lahn-Dill-Kreises als Arbeitgeber durch Benefits wie diese steigt. Das Projekt trägt damit nicht nur zur Reduzierung von Emissionen bei, sondern stärkt auch die Bindung der Mitarbeitenden und positioniert den Kreis als Vorreiter im Bereich nachhaltiger Mobilität.

Teil des bundesweiten Wettbewerbs „Arbeitswege gestalten“

Das Projekt ganzheitliche Mobilitätsangebot der Kreisverwaltung gehört zu den 20 Gewinnerprojekten des bundesweiten Wettbewerbs. Alle prämierten Initiativen erhalten ein Preisgeld von 5.000 Euro und werden im Online-Nachschlagewerk Mobilikon.de vorgestellt. Mobilikon unterstützt Kommunen und Unternehmen dabei, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Mobilitätslösungen zu finden und umzusetzen.

Für die drei besten Projekte wurden zudem Kurzfilme produziert, die die Ansätze und Ergebnisse anschaulich präsentieren. Sabine Poschmann, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sagte anlässlich der Preisverleihung: „Für uns zählt das ganze Land: Nicht nur in den Städten, sondern auch in den ländlichen Regionen sollen Wohnen, Arbeiten, Freizeitmöglichkeiten und andere Ziele gut angebunden sein. Wenn Kommunen und Unternehmen gemeinsam Ideen für die Mobilität ihrer Beschäftigten entwickeln, verbessert das die Erreichbarkeit und Attraktivität einer ganzen Region. Die innovativen Projekte mit ihrem Mix ganz unterschiedlicher Maßnahmen können auch ein Vorbild für andere Regionen und Arbeitgeber sein.“

Dr. Peter Jakubowski, stellvertretender Leiter des BBSR, betonte: „Mit unserem Wettbewerb ‚Arbeitswege gestalten. Mobil in ländlichen Räumen‘ wollen wir zeigen, dass betriebliches Mobilitätsmanagement auch jenseits der Ballungsräume einen echten Unterschied macht. Die prämierten Projekte zeigen ganz konkret, wie Betriebe und Kommunen Wege zur Arbeit nachhaltiger, günstiger, attraktiver und zugleich gesundheitsfördernd gestalten können – von sicheren Fahrradabstellanlagen und Bonusprogrammen bis zu Shuttles und Mobilitätsbudgets. Sie motivieren die Beschäftigten, das eigene Auto stehen zu lassen. Solche Initiativen entlasten Straßen, schonen das Klima und stärken zugleich Lebensqualität und Wirtschaftskraft in ländlichen Regionen.“

Hintergrund: Programm Region gestalten

Der Wettbewerb wurde im Rahmen des Bundesprogramms Region gestalten durchgeführt. Das BMWSB unterstützt damit Projekte mit besonderem Fokus auf ländliche Räume. Ziel ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu fördern – ein zentrales Anliegen der Raumordnungspolitik des Bundes. Das BBSR begleitet die Projekte wissenschaftlich, bereitet neue Handlungsansätze für die Praxis auf und leitet übertragbare Erkenntnisse für andere Regionen ab.

 

Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Wettbewerb und zu den 20 ausgezeichneten Projekten finden Interessierte unter: www.mobilikon.de