01.06.2022 | 10:54
Gleichberechtigte Teilhabe für alle Menschen in der Gesellschaft
Susanne Eiben ist Schwerbehindertenbeauftragte im Lahn-Dill-Kreis und kümmert sich um Anliegen rund um Inklusion

Susanne Eiben kümmert sich in ihrer Funktion als Schwerbehindertenbeauftragte um die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen und setzt sich für deren Gleichberechtigung ein. (Foto: Lahn-Dill-Kreis)
Ein Gebäudeeingang, den man nur über Treppen erreichen kann, Erklärvideos ohne Untertitel und ohne Gebärdensprache, komplizierte Formulare oder Diskriminierung bei der Arbeitssuche – Menschen mit Behinderung stoßen in ihrem Alltag auf viele Hindernisse. Diese zu umgehen oder gar zu beseitigen, ist das Ziel von Susanne Eiben, Schwerbehindertenbeauftragte des Lahn-Dill-Kreises.
Als Schwerbehindertenbeauftragte ist sie vor allem Ansprechpartnerin für rat- und hilfesuchende Bürgerinnen und Bürger und nimmt eine Lotsinnenfunktion ein. „Jeder und Jede kann auf mich zukommen. Man kann mich auf Missstände, die eine Inklusion verhindern, aufmerksam machen und mit mir in den Austausch gehen. Wünsche und Anregungen nehme ich gerne entgegen. So möchte ich dabei helfen, eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft zu realisieren“, erklärt Eiben ihren Beruf. Mit ihrer Tätigkeit hilft sie bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Lahn-Dill-Kreis. Diese fordert die Inklusion aller Menschen im gesellschaftlichen Leben. Zu Susanne Eibens Arbeit gehört dabei neben der Netzwerkarbeit, der Teilnahme an Arbeitskreisen oder dem Behinderten- und Inklusionsbeirat sowie dem Sammeln und Weitergeben von Informationen auch die Stellungnahme zur Barrierefreiheit von kommunalen Bauvorhaben im Lahn-Dill-Kreis.
In der Praxis bedeutet das, dass sie Planungsvorlagen sichtet und mittels Satellitenbildern und Ortsbegehungen prüft, welche Vorhaben barrierefrei sind oder was für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen noch verbessert werden sollte. Bei Bushaltestellen achtet sie beispielsweise darauf, dass die Gehwegbreiten eingehalten werden, damit auch Personen im Rollstuhl diese nutzen können oder dass taktile Leitelemente im Boden verlegt werden, damit Menschen mit Sehbeeinträchtigungen den Einstieg des Busses finden. Zudem sind ausreichende Lichtquellen wichtig, damit Menschen mit Sehbeeinträchtigungen den Fahrplan lesen können.
Vor ihrer Funktion als Behindertenbeauftragte war Susanne Eiben 27 Jahre lang für den Fachdienst Zuwanderung und Integration des Lahn-Dill-Kreises tätig, zuletzt als Sachgebietsleitung der Sachbearbeitenden. Bei dieser Arbeit konnte sie viel Erfahrung mit Menschen, die mitunter Traumatisierendes erlebt haben, sammeln. Die Chance, die Funktion als Behindertenbeauftragte zu übernehmen, hat sie genutzt, um zur Inklusion im Lahn-Dill-Kreis beizutragen. „Mein Ziel ist es, dass Menschen wie ich, also Behinderten- und Inklusionsbeauftragte, zukünftig überflüssig sind, weil wir in einer inklusiven Gesellschaft leben, in der Alter, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion und so weiter keine Rolle mehr spielen“, so Eiben.
Susanne Eiben ist erreichbar unter Tel.: 06441/407-1234 oder per Mail über Susanne.Eiben@lahn-dill-kreis.de

