19.12.2025 | 12:21

Modulares und praxisnahes Weiterbildungskonzept als Schlüssel für die Zukunft des Handwerks

Wärmepumpen-Akademie in Haiger stärkt den Bildungsstandort Lahn-Dill-Kreis

Frank Kauferstein und die Wirtschaftsdelegation tauschten sich über das Weiterbildungskonzept der Wärmepumpen-Akademie aus. Foto: Silas Koch Fotografie

Frank Kauferstein und die Wirtschaftsdelegation tauschten sich über das Weiterbildungskonzept der Wärmepumpen-Akademie aus. Foto: Silas Koch Fotografie

Mit der 2024 gegründeten Wärmepumpen-Ausbildungs24 GmbH mit Sitz in Haiger verfügt der Lahn-Dill-Kreis über einen spezialisierten Bildungsanbieter für die berufliche Weiterbildung im Bereich der erneuerbaren Energien. Die Akademie bietet insbesondere Fortbildungsangebote zu Wärmepumpentechnik an. Im Rahmen eines gemeinsamen Besuchs der Wirtschaftsdelegation des Lahn-Dill-Kreises sowie Vertreterinnen und Vertretern der Innungen Sanitär-, Heizung und Klima Dillenburg und Wetzlar stand die neue Akademie als Ort des Lernens, der Vernetzung und der Zukunftsgestaltung im Mittelpunkt.

Landrat Carsten Braun unterstrich die herausragende Bedeutung des Bildungsangebots für die Region: „Die Wärmepumpen-Akademie zeigt eindrucksvoll, wie praxisnahe und hochwertige Weiterbildung heute aussehen kann. Qualifizierung ist der Schlüssel, damit unsere Handwerksbetriebe die anstehenden Transformationsprozesse erfolgreich meistern. Dieses Engagement ist ein Gewinn für den gesamten Lahn-Dill-Kreis und ein starkes Signal für unseren Bildungs- und Wirtschaftsstandort.“

Auch Prof. Dr. Harald Danne, Leiter des Geschäftsbereiches Transformation und Strategische Entwicklung, hob die Verbindung von Bildung und Austausch hervor: „Transformation gelingt nur, wenn Wissen geteilt und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Die Akademie steht für genau diesen Ansatz: Lernen auf hohem fachlichem Niveau, eng verzahnt mit der Praxis und im offenen Dialog mit den Betrieben. Der Austausch zwischen Handwerk, Innungen, Wirtschaft und öffentlicher Hand ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor.“

Ehren-Obermeister Frank Kauferstein erläuterte die Motivation zur Gründung der Akademie: „Aufgrund der wachsenden Komplexität der Wärmepumpentechnik stehen viele Betriebe vor der Herausforderung, qualifiziertes Personal zu finden und weiterzubilden. Mit der Akademie wurden moderne Lernräume, zeitgemäße Technik und ein Schulungsangebot geschaffen, das Auszubildende, Gesellen und Fachkräfte nachhaltig voranbringt.“

Die Wärmepumpen-Akademie basiert auf einem mehrstufigen, modular aufgebauten Weiterbildungskonzept. In einem Grundkurs werden die Grundlagen der Wärmepumpentechnik, Funktionsweisen, Systemübersichten und erste praktische Übungen vermittelt. Darauf aufbauend folgt ein Vertiefungskurs mit komplexeren Inhalten wie Kältediagrammen, realen Anwendungsszenarien und Fallstudien. Den Abschluss bildet der Spezialistenkurs zur Vorbereitung auf den großen Kälteschein der Sachkundekategorie I – eine Qualifikation, die für die Arbeit an Wärmepumpen zwingend erforderlich ist und in vielen Betrieben bislang fehlt. Alle Module sind als viertägige Intensivtrainings konzipiert und verbinden theoretische Inhalte in der Akademie mit praktischen Anwendungen. Hierfür steht unweit der Lernräume der Akademie ein Musterhaus zur Verfügung, in dem nicht nur das reine Thema Wärmepumpen, sondern ganzheitliche Aspekte intelligenter Gebäudesteuerung direkt am Objekt vermittelt werden können.

Der Besuch verdeutlichte, welchen hohen Stellenwert praxisorientierte Weiterbildung für die Zukunftsfähigkeit des Handwerks hat. Die Verbindung von aktuellen technologischen Anforderungen mit systematischer Qualifizierung schafft konkrete Perspektiven für Auszubildende sowie auch für erfahrene Fachkräfte. Damit wird ein zentraler Beitrag zur langfristigen Sicherung von Kompetenz und Qualität im Handwerk geleistet.

„Die Wärmepumpentechnik ist ein Zukunftsmarkt – aber ohne gut ausgebildete Fachkräfte bleibt dieses Potenzial ungenutzt. Die Akademie in Haiger steht exemplarisch dafür, wie Bildung, Austausch und regionale Zusammenarbeit die Basis für wirtschaftliche Stärke und erfolgreiche Transformation im Lahn-Dill-Kreis bilden“, betonte Landrat Braun abschließend.