29.10.2025 | 15:36

Vernetzt denken, gemeinsam handeln

Wirtschaftsförderung des Lahn-Dill-Kreises und IHK Lahn-Dill tauschen sich über Zukunftsthemen aus

Die IHK Lahn-Dill und die Kreis-Wirtschaftsförderung wollen den Lahn-Dill-Kreis gemeinschaftlich als lebens- und wettbewerbsfähige Region gestalten. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Die IHK Lahn-Dill und die Kreis-Wirtschaftsförderung wollen den Lahn-Dill-Kreis gemeinschaftlich als lebens- und wettbewerbsfähige Region gestalten. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Die Kreis-Wirtschaftsförderung hat die IHK Lahn-Dill zum halbjährlichen Austausch ins Kreishaus eingeladen. In einem zweistündigen Gespräch standen dabei Themen wie Bürokratieabbau, Wohnen und Tourismus im Fokus. Ziel ist es, gemeinsam den Lahn-Dill-Kreis weiterzuentwickeln.

Bürokratieabbau als Standortfaktor
Der Lahn-Dill-Kreis arbeitet derzeit an einem zweigleisigen Prozess zum Bürokratieabbau, um Verwaltungsverfahren für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen einfacher, schneller und transparenter zu gestalten. In einem externen Prozess werden zunächst gemeinsam mit Unternehmen und Verbänden konkrete bürokratische Hürden identifiziert – die Ergebnisse fließen dann in den internen Prozess ein, der auf die Förderung einer Ermöglichungskultur und eines aktiven Ermessensgebrauchs innerhalb der Kreisverwaltung abzielt. Dietmar Persch, Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill, sieht darin viel Potenzial: „Der Lahn-Dill-Kreis kann Innovations- und Leuchtturmregion für das Thema Digitalisierung in der Verwaltung werden.“ „Der Bürokratieabbau wird oft durch die rechtlichen Rahmenbedingungen eingegrenzt, die den Handlungsspielraum beschränken. Dennoch besteht die Möglichkeit, diese Grenzen zu hinterfragen und schrittweise zu verschieben, um effizientere Lösungen zu finden“, ergänzt Landrat Carsten Braun.

Unterstützung des Tourismus im Kreis
Der Lahn-Dill-Kreis zeichnet sich durch ein vielfältiges Freizeitangebot und eine gute Infrastruktur aus. Diese Kombination macht die Region nicht nur für Touristinnen und Touristen attraktiv, sondern auch für Fachkräfte, die auf der Suche nach einem Wohn- und Lebensstandort mit hoher Lebensqualität sind. „Eine große Erlebnislandschaft in unserer Region erleichtert die Fachkräftesuche der Unternehmen spürbar – sie ist ein echter Standortfaktor,“ betont Dietmar Persch. Der Tourismus ist im Lahn-Dill-Kreis ein fester Bestandteil der Wirtschaftsförderung und ein wichtiger Faktor für die regionale Wertschöpfung. Gemeinsam mit der IHK Lahn-Dill will die Kreisverwaltung die touristische Entwicklung gezielt vorantreiben.

Wohnraum für Auszubildende und internationale Fachkräfte
Bezahlbarer Wohnraum bleibt ein entscheidender Faktor für die Fachkräftesicherung in der Region. Junge Menschen, die für eine Ausbildung in den Lahn-Dill-Kreis ziehen, haben oft Schwierigkeiten, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Doch mangelnder Wohnraum ist nicht nur für Auszubildende ein Problem. Christian Bernhard, Leiter des im Juni eröffneten Welcome Centers, berichtet, dass auch die von seinem Team betreuten internationalen Fachkräfte Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche haben. „Der Fachkräftemangel trifft bereits viele Branchen, doch selbst wenn qualifizierte internationale Fachkräfte gefunden sind, werden ohne passende Unterkünfte aus Chancen Probleme,“ so Bernhard. Umso wichtiger sei es, dass Kreis, Wirtschaft und Wohnungsmarktakteure gemeinsam an tragfähigen Lösungen arbeiten. Denn jeder geschaffene Wohnraum ist ein Gewinn für die regionale Entwicklung und stärkt den Wirtschaftsstandort Lahn-Dill.

Der Austausch zwischen Kreis-Wirtschaftsförderung und IHK Lahn-Dill verdeutlicht einmal mehr, dass die Zukunft des Kreises nur im Schulterschluss aller beteiligten Akteuren gestaltet werden kann. Beide Institutionen wollen den Dialog fortsetzen und gezielt in gemeinsame Projekte überführen. Das gemeinsame Ziel bleibt dabei klar: den Lahn-Dill-Kreis als lebens- und wettbewerbsfähige Region zu positionieren, in der Unternehmen sowie Fachkräfte und Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen gute Bedingungen vorfinden.