18.08.2025 | 16:49

Weniger Emissionen bei der AWLD

Deponie Aßlar plant weitere Optimierung der Gaserfassung

Die Deponie Aßlar von oben. Die im Deponiekörper entstehenden Gase werden abgesaugt und zur Stromerzeugung genutzt. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Foto: Abfallwirtschaft Lahn-Dill

Die Deponie Aßlar von oben. Die im Deponiekörper entstehenden Gase werden abgesaugt und zur Stromerzeugung genutzt. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Foto: Abfallwirtschaft Lahn-Dill

Die Bundesregierung hat ihren jährlichen Klimaschutzbericht vorgelegt und darin erfreuliche Zahlen aus dem Bereich der Abfallwirtschaft veröffentlicht. Demnach sinken die Emissionen im Abfallsektor im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 2,5 Prozent auf 5,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Vor zehn Jahren lag dieser Wert noch bei über acht Millionen Tonnen. Als eine von rund 150 Deponien in Deutschland trägt auch die Deponie Aßlar zu diesem Erfolg bei.

Im Abfallsektor verursacht die Deponierung nach wie vor den größten Teil der Emissionen, nämlich bundesweit 2,38 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2022. Diese Emissionen konnten – es handelt sich vor allem um Methan – bei der Deponierung erneut deutlich gesenkt werden (-7,7 Prozent). „Die Deponiebetreiber werden ihrer Verantwortung gerecht und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, so der für die Abfallwirtschaft im Lahn-Dill-Kreis zuständige Dezernent und Erste Kreisbeigeordnete Frank Inderthal.

Das wirkungsvollste Instrument zur Reduzierung der Emissionen bleibt das 2005 in der Deponieverordnung festgeschriebene Verbot der Ablagerung von unbehandelten organischen Abfällen. Und die Deponie Aßlar nimmt hier gewissermaßen eine Vorreiterrolle ein. „In Aßlar werden bereits seit 1997 keine Siedlungsabfälle mehr deponiert, sondern zu Ersatzbrennstoff aufbereitet“, erinnert Inderthal. Damit war der Kreis der Entwicklung um Jahre voraus.

Neben dem Ablagerungsverbot ist die ständige Optimierung der Gaserfassung entscheidend für eine weitere Reduzierung von Emissionen auch auf der Abfalldeponie in Aßlar-Bechlingen. Zwar nimmt die Gasbildung im Deponiekörper hier mit der Zeit auf natürliche Weise ab, doch noch müssen rund 900.000 Kubikmeter Deponiegas pro Jahr bestmöglich erfasst und verwertet werden. Dazu wird das Gas über Gasdrainagen und Gasbrunnen abgesaugt und in ein Blockheizkraftwerk geleitet. Jährlich können damit in Aßlar rund 870.000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden.

Weitere von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) der Bundesrepublik Deutschland geförderte Maßnahmen zur Verbesserung der Gaserfassung in Aßlar sind jetzt geplant. So soll im Jahr 2026 eine Schwachgasverbrennungsanlage auf der Deponie installiert werden, die auch Gase mit niedrigerem Methangehalt verarbeiten kann. Auf der Altdeponie Oberscheld betreibt die Abfallwirtschaft Lahn-Dill bereits seit Jahren erfolgreich eine solche Anlage.