03.05.2021 | 14:15

So setzt der Lahn-Dill-Kreis den Impfstoff ein

Lahn-Dill-Kreis verimpft rund 12.000 Impfdosen in zehn Tagen

Foto: Lahn-Dill-Kreis

Foto: Lahn-Dill-Kreis

Das Impfstoffmanagement im Rahmen der Corona-Pandemie stellt sowohl das Land als auch die Kreise vor große Herausforderungen. Das Land beliefert den Lahn-Dill-Kreis in der Regel wöchentlich in unterschiedlichen Mengen mit den Impfstoffen BioNTech, Moderna und AstraZeneca. Grundlage sind im Wesentlichen die im Terminmanagement des Landes hinterlegten Terminbuchungen und Planungen für die Impfzentren und die mobilen Teams. Allerdings werden die angekündigten Mengen häufig sehr kurzfristig abgeändert oder fallen auch gelegentlich aus bzw. werden verschoben. Das Impfzentrum in Lahnau wird derzeit mit ca. 1.200 bis 1.300 regulären Impfterminen pro Tag vom Land Hessen bebucht. Hinzu kommen die Festlegungen durch das Impfzentrum selbst für Sonderimpftermine, mobile Impfungen sowie Impftermine der Pilotpraxen. Die drei Impfstoffe müssen jedem Impfling passend zugeordnet werden. Durch die unterschiedlichen Vorgaben bei dem Impfstoff AstraZeneca kommt hinzu, dass die Zweitimpfungen neu beplant werden müssen oder ein Wechsel des Impfstoffs aus medizinischen Gründen vorgenommen werden muss.

Um für eine Woche die gesamten Terminierungen mit bis zu 12.000 Impfungen und dem jeweils passenden Impfstoff sicher zu stellen, wird eine angemessene Menge an Impfstoff vor Ort vorgehalten. Damit können auch Lieferengpässe des Landes abgefangen werden, ohne dass es bisher zu Terminabsagen wegen Lieferungsverzögerungen kam. Gerade auch die Durchführung der jetzt vermehrt anfallenden Zweitimpfungen muss termingerecht gewährleistet sein.

„Das Impfstoffmanagement ist sehr komplex und die Anzahl der vorhandenen Impfstoffdosen ändert sich stetig durch unterschiedlichste Faktoren. Um die Impfungen in unserem Impfzentrum zu gewährleisten, wird natürlich immer eine angemessene Menge an Impfstoff vor Ort vorgehalten. Unternehmen haben ja auch nicht nur den Bestand für drei Tage vor Ort“, erklärt Landrat Wolfgang Schuster.

Aus den Anforderungen an das Impfstoffmanagement, erklärt sich die aufgeworfene Frage der lokalen Medienberichterstattung vom 29. April 2021 nach der Differenz zwischen erfolgten Impfungen und Impfstofflieferungen. Bis zum 25. April 2021 hat der Lahn-Dill-Kreis rund 73.000 Impfdosen vom Land erhalten, bis zu diesem Tag waren 58.988 Dosen im Impfzentrum und durch die mobilen Impfteams des Landkreises verimpft.

Die am 25. April 2021 noch nicht verimpften rund 14.000 Impfdosen teilten sich wie folgt auf:

  • Etwa 12.000 Impfdosen standen bzw. stehen für die regulär terminierten Impfungen sowie für Sonderimpftermine und Praxistage in den ab 26. April 2021 folgenden zehn Tagen bereit.
  • Knapp1.000 Impfdosen waren und sind den anstehenden mobilen Impfungen zugeordnet, die das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als ausführender Dienstleister des Impfzentrums selbst organisiert.
  • 300 Impfdosen stehen für die Pilotarztpraxen auf Abruf bereit.
  • Knapp 700 Impfdosen konnten seit Beginn der Impfungen Ende Dezember 2020 bis heute insgesamt im Impfzentrum und im mobilen Einsatz wegen Transportbeschädigung, Verunreinigung, Minderentnahme aus einem Vial oder Bruch nicht verwertet werden (sog. Verwurf). Dieser Verlust ist der neuartigen Impfstoffkonfektionierung geschuldet. Statt der bisher in Deutschland üblichen Einzelimpfdosis werden die Corona-Impfstoffe in größeren Einheiten (Vials) geliefert und müssen dann einzeln aufgezogen werden. Dies erlaubt nicht immer die Entnahme der maximalen Menge und führt bei Verunreinigungen und Beschädigungen dazu, dass nicht nur eine, sondern mehrere Dosen verworfen werden müssen.

Im Lahn-Dill-Kreis wurden bis zum 29. April 2021, 22:00 Uhr insgesamt 63.558 Impfdosen durch das Impfzentrum und die mobilen Impfteams verimpft. Im hessenweiten Ranking des Impfmonitors befindet sich der Landkreis im mittleren Bereich und im Vergleich zu den örtlichen Impfzentren sogar im oberen Bereich (siehe Impfmonitor vom 29.04-2021).

Tatsächlich ist die Impf-Quote für den Kreis noch etwas höher. Das örtliche Impfzentrum des Kreises durfte erst drei Wochen nach den sechs regionalen Impfzentren öffnen. Die Impflinge aus dem Lahn-Dill-Kreis, die in den ersten drei Wochen im regionalen Impfzentrum in Gießen geimpft wurden sowie sämtliche in den Hausarztpraxen durchgeführte Impfungen, sind in der Impfstatistik des Lahn-Dill-Kreises nicht erfasst.

Impfmonitor Hessen vom 29.04.2021:

https://corona-impfung.hessen.de/sites/corona-impfung.hessen.de/files/Impfmonitor%20Hessen%20Nr.%202.pdf