05.05.2022 | 11:02

Tiernachwuchs im Feld schützen: Felder nicht betreten und Hunde anleinen

Feldflurprojekt Gießen-Süd informiert mit Schildern über den Tierschutz vor Ort

Seit kurzem machen Hinweisschilder auf den Tiernachwuchs im Feldflurprojekt „Gießen-Süd“ aufmerksam. Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum, und Landwirt Hans-Otto Arnold sind bei der Aufstellung der Schilder dabei. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Seit kurzem machen Hinweisschilder auf den Tiernachwuchs im Feldflurprojekt „Gießen-Süd“ aufmerksam. Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum, und Landwirt Hans-Otto Arnold sind bei der Aufstellung der Schilder dabei. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Spaziergängerinnen und Spaziergänger in Hüttenberg, Linden, Langgöns, Pohlheim und der Stadt Gießen treffen seit den letzten Jahren auf immer mehr Blühflächen. Die bunten Felder gehören zum Feldflurprojekt „Gießen-Süd“. „Auch wenn die bunten Blüten zum Pflücken eines Blumenstraußes animieren, dienen die Felder ausschließlich als Lebensraum für unsere selten gewordenen Bewohner der Feldflur. Dazu gehören Tiere wie das Rebhuhn oder der Feldhamster, die dringend auf unsere Fürsorge angewiesen sind. In den Blühflächen oder Schonstreifen sollen sich die Tiere ungestört zurückziehen können. Die Flächen bieten ihnen Nahrung und Schutz vor Fressfeinden“, erklärt Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum für den Landkreis Gießen und den Lahn-Dill-Kreis.

Seit Beginn des Feldflurprojektes im Jahr 2019 engagieren sich viele Landwirtinnen und Landwirte im Projektgebiet freiwillig für den Schutz bedrohter Tiere der Feldflur. „Landwirtinnen und -wirte haben einen entscheidenden Einfluss darauf, wie der potentielle Lebensraum der Tiere bewirtschaftet und gepflegt wird. Dank ihres Engagements entstehen inmitten einer landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft immer mehr Lebens- und Schutzräume für gefährdete Arten. Lebensräume, die von ihnen angenommen werden, werden auch von anderen Tierarten der Feldflur besiedelt. Die Blühflächen und Schonstreifen tragen insofern auch zur Förderung der Biodiversität im ländlichen Raum bei“, verdeutlicht Margot Schäfer.

Jeder, der zum Schutz von Rebhuhn und Feldhamster beiträgt, engagiert sich also auch für den Schutz und die Förderung weiterer Arten. Gerade in den Frühjahrs- und Sommermonaten, wenn einige Tiere ihre Jungen zur Welt bringen, sind sie besonders auf unsere Rücksichtnahme angewiesen. Um Elterntiere und ihren Nachwuchs nicht zu stören oder gar zu gefährden, sollte man beim Spazierengehen auf den Wegen bleiben und Hunde möglichst an der Leine führen.

Feldflurprojekte:

Das Umweltministerium hat im Rahmen der Biodiversitätsstrategie hessenweit zehn Feldflurprojekte ins Leben gerufen, um dem gravierenden Rückgang der Tiere in der Feldflur entgegenzuwirken. Gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Gießen koordiniert die Abteilung für den ländlichen Raum des Lahn-Dill–Kreises und des Landkreises Gießen die Bemühungen aller Akteurinnen und Akteure im Projektgebiet „Gießen-Süd“. Ziel des Projektes ist die Förderung und Stabilisierung der noch vorhandenen Bestände von Rebhuhn, Feldhamster und weiteren schutzbedürftigen Arten der Feldflur. Dazu setzen Landwirtinnen und Landwirte Maßnahmen im Grünland und auf Ackerflächen um, die auf die Bedürfnisse der Arten angepasst sind.