04.07.2023 | 14:53

Ausbilden gegen den Fachkräftemangel

Furnier- und Holzwerk Mittenaar GmbH zeigt Wirtschaftsdelegation des Lahn-Dill-Kreises, wie das Unternehmen sich für die Zukunft aufstellt

Die Teilnehmenden des Unternehmensbesuch betrachten das Furnierholz und bekommen dazu etwas erklärt.

Beim Unternehmensbesuch wurde der Wirtschaftsdelegation das Furnierholz und dessen Herstellung genau erklärt. Von links: Jessica Schaaf, Stabsstellenleitung Kreis-Wirtschaftsförderung, Prof. Dr. Harald Danne, Wolfgang Schuster und Eugen Schander, Rundholzeinkäufer, Furnier- und Holzwerk Mittenaar GmbH. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Von Buchen-Schälfurnier bis Brennholz, von Großkunden bis zu Privatkäuferinnen und -käufern – das Anwendungsgebiet der Furnier- und Holzwerk Mittenaar GmbH ist groß. Seit über 50 Jahren verarbeitet das Unternehmen Holz, unter anderem werden daraus Furniere für die Transformatoren-Industrie, Möbel und Sportgeräte gefertigt, aber auch ofenfertiges Brennholz. Bei einem Unternehmensbesuch im Juni konnte sich die Wirtschaftsdelegation des Lahn-Dill-Kreises rund um Landrat Wolfgang Schuster und Kreis-Wirtschaftsdezernent Prof. Dr. Harald Danne ein Bild vom Traditionsunternehmen und dessen Zukunftsvision machen.

„40 Prozent des Lahn-Dill-Kreises sind mit Wald bedeckt. Ein Wirtschaftswald, der durch Unternehmen wie diese nachhaltig und sinnvoll genutzt wird. Es ist schön zu sehen, dass man sich hier Gedanken um die Zukunft macht“, betonte Wolfgang Schuster beim Rundgang auf dem Firmengelände. Hier wurde der Delegation gezeigt, wie das Holz gelagert, getrocknet und verarbeitet wird. Das Furnier- und Holzwerk sei ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde Mittenaar: „In der Bevölkerung herrscht große Begeisterung für unser Unternehmen. Viele Menschen interessieren sich für die Sanierung und Restrukturierung des ‚alten Valentin Geländes‘“, erzählte Geschäftsleiter Hartmut Dietermann. Prof. Dr. Harald Danne sagte dazu: „Darauf können das Unternehmen und wir als Wirtschaftsförderung sehr stolz sein. Ein Standort wird erst dann attraktiv, wenn die Bürgerinnen und Bürger sich mit den ansässigen Unternehmen identifizieren können.“

Aber auch ein Traditionsunternehmen wie das Furnier- und Holzwerk Mittenaar ist nicht vor Krisen, wie dem Fachkräftemangel, geschützt. „Wir benötigen Fachkräfte mit einer fundierten Ausbildung im Holz- und Forstbereich. Diese sind jedoch nicht einfach zu rekrutieren“, so Dietermann. Deshalb wolle das Unternehmen in den nächsten Jahren anfangen, selbst auszubilden, sowohl im Holzbereich, zum Beispiel für den Beruf des Holzbearbeitungsmechanikers, als auch im kaufmännischen Bereich. Prof. Dr. Harald Danne sprach zudem die Herausforderung an, dass die Furnierindustrie sich den neuen Herausforderungen stellen müsse. Das Furnier- und Holzwerk reagiere darauf mit neuen Ideen. Geplant sei beispielsweise, künftig auch Briketts und Pellets als Brennmaterial herzustellen und das Geschäft hier auszubauen.